Wünsche

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
- Epikur

Was fehlt dir in deinem Leben, um so richtig glücklich zu sein? Welche Wünsche willst du dir erfüllen, damit du richtig zufrieden bist?

  • Sind es die drei oder vier Kilo weniger auf der Waage, damit du attraktiv genug für den Partner deiner Träume bist?
  • Ist es das Häuschen im Grünen, in dem du und deine Familie glücklich bis ans Ende eurer Tage leben könnt?
  • Ist es das schicke Auto, mit dem du frei und unabhängig bist?
  • Oder ist es dieses hinreißende neue Kleid, mit dem du alle Blicke auf dich ziehen wirst?
  • Ist es noch die eine Ausbildung, das eine Zertifikat, mit dem du dann eine gute oder noch bessere Arbeit bekommen wirst?

Wahrscheinlich steht oder stand das ein oder andere davon tatsächlich auf deiner Wunschliste. Möglicherweise konntest du dir auch einige dieser Wünsche erfüllen. Ganz sicher hast du dich eine ganze Weile über die neue Errungenschaft in deinem Leben gefreut.

Aber hast du dann später einmal darüber nachgedacht, was dich die Erfüllung dieses Wunsches wirklich gekostet hat oder vielleicht jetzt noch kostet? Was ist der wahre Preis, den du für das Häuschen im Grünen oder das schicke Auto oder die drei Kilo weniger auf der Waage bezahlst? Denn es ist sicherlich so, dass die Erfüllung beinahe jedes Wunsches seinen Preis hat. Und oft denken wir eben nicht darüber nach, wie hoch dieser Preis wirklich ist. Und ob wir wirklich bereit sind, diesen Preis zu zahlen.

Alles hat seinen Preis

Was ist zum Beispiel der wahre Preis für dein Häuschen im Grünen?

Zunächst einmal musst du natürlich das Geld aufbringen, um den Kaufpreis zu bezahlen. Über einige Jahre hinweg sparst du dir etwas Eigenkapital an und nimmst dann einen Hypothekenkredit auf, damit du das Häuschen kaufen kannst. Und diesen Hypothekenkredit musst du dann über viele Jahre hinweg abzahlen. In der Regel mindestens 25 Jahre lang, aber auch 35 Jahre oder mehr sind keine Seltenheit. Bis dahin hast du das Rentenalter erreicht und musst jeden Monat vier bis sechs Tage arbeiten, um das Geld für die fällige Rate zu verdienen.

Danach freilich gehört das Haus dir und du kannst den Rest deines Lebens mietfrei darin wohnen und es am Ende an deine Kinder vererben. Wenn du in derselben Zeit zur Miete gewohnt hättest, dann stündest du am Ende ohne Eigentum da.

So weit, so einfach. Doch es gibt noch weitere Kosten, die du bezahlen musst.

Zum einen musst du natürlich das Häuschen im Schuss halten: Alle paar Jahre die Fensterrahmen, Fensterläden und die Fassade streichen. Auch die Heizung muss sicherlich nach zwanzig, vielleicht schon nach zehn Jahren erneuert werden. Dachziegel zerbrechen oder fallen bei einem Sturm herunter. Die Rohre für die Heizung rosten, die für das Wasser verkalken. All das zu reparieren kostet Geld, Zeit und Nerven.

Und auch die Außenanlagen wollen gepflegt sein: Rasen mähen, Gehweg kehren, Schnee räumen, Hecken schneiden, Unkraut jäten, Beete umgraben und die Gartenabfälle zum Recyclinghof oder zum Häckselplatz bringen.

Dann ändern sich in dieser Zeit sehr wahrscheinlich deine Lebensumstände. Deine Familie wächst und ihr braucht mehr Platz. Du oder dein Partner bekommen in einer anderen Gegend eine bessere Arbeit und ihr wollt deswegen umziehen. Du hast einen Unfall und kannst danach die vielen Treppen nur noch mühevoll und mit Schmerzen benutzen. Deine Kinder werden groß, ziehen aus und plötzlich ist das Haus viel zu groß. Doch du hast dich über Jahrzehnte an das Haus gebunden und kannst es nur mit Verlust oder gar nicht mehr verkaufen.

Und vielleicht gibt es in dieser idyllischen ländlichen Gegend gar keine Arbeit für dich. Du brauchst ein Auto, um zur Arbeit in der nächsten Stadt zu kommen und wendest dafür jeden Tag eine Stunde auf. Wenn du Glück hast. Oft sind es auch zwei oder mehr. Und um das Auto musst du dich natürlich zusätzlich kümmern.

Vielleicht ist es den Preis wert

Damit will ich dir auf keinen Fall deinen Traum von einem kleinen Haus auf dem Land vermiesen. Denn vielleicht liebst du die Arbeit am Haus und drumherum. Vielleicht arbeitest du im selben Dorf oder vielleicht sogar im Haus selbst. Möglicherweise hast du eine Freude daran, das Haus im Schuss zu halten und es ab und zu sogar umzubauen um, es an deine geänderten Lebensumstände anzupassen. Dann ist das genau dein Ding und du solltest alles daran setzen, diesen Wunsch zu verwirklichen.

Doch bevor du dir einen Wunsch erfüllst, ist es sicher sinnvoll, diesen Wunsch genauer zu überprüfen:

  • Warum will ich genau das sein, tun oder haben?
  • Welche anderen Möglichkeiten gibt es, dieses Bedürfnis zu erfüllen?
  • Was wird es mich kosten, diesen Wunsch zu erfüllen?
  • Gibt es jemanden, der sich diesen Wunsch schon erfüllt hat und der mit mir seine Erfahrungen teilen möchte?
  • Kann ich vielleicht vorher ausprobieren, wie es sein wird, wenn dieser Wunsch erfüllt ist?

Wenn du auf diese Weise über einen deiner Wünsche nachgedacht hast, dann stellst du vielleicht fest: Eigentlich will ich das nicht wirklich. Und diese Entdeckung ist ein großer Gewinn, wie schon Epikur feststellte, den ich am Anfang zitiert habe:

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann nimm ihm einige von seinen Wünschen.

Indem du also deine Wünsche überprüfst, und etliche davon von deinem Wunschzettel streichst, kannst du dich selber zu einem glücklichen Menschen machen.

Denn dadurch, dass du diesen Wunsch von deiner Wunschliste streichst, schenkst du dir auch ein Stück Seelenruhe. Du befreist dich von einer Obsession und deine Gedanken müssen nicht mehr länger darum kreisen, wie du dir diesen Wunsch erfüllen könntest. Und damit hast du wieder ein gutes Stück Freiheit gewonnen. Freiheit das zu tun, was dich wirklich glücklich macht.


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